HÖRSTÖRUNGEN

Die Hörfähigkeit ist essentiell für unsere tägliche Kommunikation. Kindern ermöglicht sie erst das Erlernen von Sprache und für ältere Menschen erhält das Hören eine rege geistige Teilnahme am Leben.

Das Gehör kann sich akut oder langsam verschlechtern. Abgesehen von einer Verlegung des Gehörgangs durch Cerumen (Ohrschmalz) oder einer altersbedingten Schwerhörigkeit kommen als Ursachen auch Entzündungen, ein Hörsturz oder ein Trauma in Betracht. In jedem Fall sollte die Ursache durch einen Spezialisten abgeklärt werden.

Für die Entfernung eines Pfropfs im Ohr bedarf es geeigneter Werkzeuge und einer feinen Hand. Insbesondere vor der Badesaison sollten die Gehörgänge frei sein, um einer schmerzhaften Gehörgangsentzündung vorzubeugen.

Bei Hörstörungen führen wir nach einer Ohrmikroskopie alle nötigen Tests (s.u.) durch und finden die für Sie passende Therapie. Bei einer fortschreitenden oder chronischen Schwerhörigkeit beraten wir Sie selbstverständlich auch gerne über eine Hörgeräteversorgung.

Tinnitus

Das Wort „Tinnitus“ wird vom lateinischen Verb „tinire“ (= klingeln) abgeleitet.

Tinnitus ist ein Symptom des Hörsystems, das insbesondere in Verbindung mit Stress, Schlafstörungen, Depression oder Angststörungen zu einer schwerwiegenden Krankheitsbelastung führen kann. Tinnitus ist häufig auch mit einer akuten Hörminderung, Ohrdruck oder Schwindel verbunden.

Wir nehmen uns Zeit, Ihre Krankengeschichte zu erörtern und bieten Ihnen nach einer HNO-Untersuchung folgende moderne Diagnostik an:

·      Subjektive Messungen des Hörvermögens (Ton-Audiometrie, Sprach-Audiometrie)

·      Subjektive Messungen des Tinnitus (audiometrische Tinnitus-Analyse hinsichtlich Frequenz, Intensität/Lautstärke und Verdeckbarkeits-Lautstärke mit Schmalband-, oder Breitband-Rauschen)

·      Objektive Messungen der Mittelohrfunktionen (Tympanometrie, Stapedius-Reflex-Schwellen)

·      Objektive Messungen der äußeren Haarsinneszellen im Innenohr auch bei Säuglingen und Kindern (Transitorisch Evozierte Otoakustische Emissionen = TEOAEs; Distorsions-Produkte der Otoakustischen Emissionen = DPOAEs)

·      Objektive Messungen der Hörnervfunktion (auditorisch evozierte Hirnstammpotentiale = Brainstem Evoked Response Audiometry = BERA)

·      Objektive neuro-otologische Messungen des peripheren Schwindels und der Gleichgewichtsstörungen mit Lagerungstests, vestibulo-okuläre Tests mit Video-Okulographie = VOG

Sind organische Ursachen ausgeschlossen, ist ein wichtiges Ziel der Behandlung, Techniken zu erlernen, wie man mit dem Ohrgeräusch umgehen kann. In verschiedenen kontrollierten Studien konnte die Wirksamkeit einer kognitiven verhaltensmedizinischen Therapie für Tinnitusbelastung und Lebensqualität nachgewiesen werden.